Im Nordwesten der Heilbronner Innenstadt gelegen, ist der spektakuläre Neubau der experimenta in kürzester Zeit zu einem neuen Wahrzeichen der Stadt geworden. Besonders eindrucksvoll wirkt der aufsehenerregende Bau aus Glas und Stahl nach Einbruch der Dunkelheit. Der bereits im Jahr 2019 fertiggestellte Neubau verdankt seine architektonisch außergewöhnliche Erscheinung den versetzten Stockwerken und einer durchdachten Gestaltung der Fassade.
Die einzelnen Etagen der experimenta lassen sich über die dynamische Struktur der von außen optisch dominierenden Raumspirale erkunden. Geht man vom Foyer aus alle fünf Etagen hinauf bis zur landschaftlich gestalteten Dachterrasse, erlebt man ständig wechselnde Ein- und Ausblicke. Auf dem Dach angekommen, erschließt sich dem Besucher zusätzlich noch ein eindrucksvoller Blick über das Neckartal.
Eine solche Vielfalt ergibt sich aus den beim Bau der Fassade verwendeten Materialien – Glas und Stahl – und der speziellen Bedruckung der Fassade, in der sich immer wieder transparente und lichtundurchlässige Elemente abwechseln. Eine der Vorgaben während der Planung des experimenta-Erweiterungsbaus war der Wunsch nach hohen Nachhaltigkeitsstandards beim Bau. Mit einer zweifachen, deckungsgleichen Digital-Punktbedruckung der Gläser der Fassade konnte ein Teil dieser Standards erreicht werden. Sie verringert die Wärme- und Kühllast im Gebäude maßgeblich und macht somit den Einsatz beweglicher Sonnenschutzeinrichtungen komplett überflüssig.
Die gesamtheitlich nachhaltige Konzeption des experimenta-Neubaus wurde mit der DGNB-Diamant-Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen prämiert. Die experimenta ist damit das erste Gebäude, welches diese Auszeichnung in der Kategorie „Museen“ erhielt.
Bauherr der experimenta ist die Schwarz Real Estate GmbH, ein Schwesterunternehmen der Dieter Schwarz Stiftung GmbH, die sich unter dem Motto „Bildung fördern, Wissen teilen, Zukunft wagen“ der Förderung von Bildung und Wissenschaft verschrieben hat. Bereits im November 2009 ermöglichte die Stiftung, gemeinsam mit anderen Förderern, die Eröffnung des aus dem ehemaligen Hagenbucher Ölsaatenspeicher entstandenen Bestandsbaus des experimenta Science Centers.
Auf einer Fläche von damals 7.500 Quadratmetern konnten Besucher Naturwissenschaft und Technik entdecken und besser verstehen. Die damalige experimenta wurde im Sommer 2017 geschlossen, um den spektakulären Erweiterungsbau zu errichten und das Bestandsgebäude des ehemaligen Hagenbucher Speichers umzubauen. Auch sollten beide Gebäude durch einen unterirdischen Tunnel verbunden werden. Bis zur Schließung hatten bereits 1,3 Millionen Interessierte, vor allem Kinder, Jugendliche und Familien, die experimenta besucht.
Mit ihrem vielfältigen Angebot ist die experimenta eine einzigartige Wissens- und Erlebniswelt, in der die Besucher selbst zu Entdeckern werden. Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg hat die experimenta sogar offiziell als außerschulischen Lernort und außerschulisches Forschungszentrum anerkannt.
Heute ist die experimenta mit einer Nutzfläche von 25.000 Quadratmetern DEUTSCHLANDS GRÖSSTES SCIENCE CENTER.
Die passende Lösung für den Rauch- und Wärmeabzug hat der langjährige D+H Service- und Vertriebspartner Hübler Sicherheit und Service GmbH im Auftrag des Fassadenspezialisten Rupert App GmbH + Co. geliefert. Im Jahr 2020 wurde das aufwendige Fassadenbauprojekt der experimenta sogar ausgezeichnet: Das Familienunternehmen App gewann den Deutschen Metallbaupreis 2020 in der Kategorie „Fenster, Fassaden, Wintergarten“.
Das Ergebnis der intensiven Zusammenarbeit in Heilbronn war eine individuelle Rauch- und Wärmeabzugslösung mit 16 dreieckigen Nachströmöffnungen, die sich harmonisch in die außergewöhnliche Architektur der experimenta einfügen. Perfekt geeignet sind die besonders kraftvollen, aber trotzdem formschönen Kettenantriebe der Serie CDP. Sie bewegen und halten die nur von jeweils vier Bändern getragenen, rund 4,6 Meter hohen und 1,5 Tonnen schweren Fenster jederzeit absolut sicher.
Ins Fensterprofil integrierte VLD-Verriegelungsantriebe, mit speziell für diesen Einsatz konstruierten Konsolensätzen und Mitnehmern, sorgen dafür, dass alle Fensterflügel im Normalbetrieb fest verschlossen sind. Mit den Kettenantrieben der Serie CDP lassen sich selbst die höchsten architektonischen Ansprüche erfüllen. Die Antriebe überraschen mit ihrer formschönen, schlanken Optik und gehören dabei trotzdem zu den leistungsstärksten Kettenantrieben auf dem Markt. Das macht sie ideal für besonders große, schwere Fassaden- oder Dachfenster.
Gerade beim Brandschutz wartet die Fassade des experimenta-Neubaus mit Außergewöhnlichem auf. Der komplexe Entwurf der Berliner Architekten Sauerbruch Hutton sah für die Gestaltung der einzelnen Fronten miteinander verzahnte Dreiecke vor. Einzelne dieser Dreicke werden als automatisiert zu öffnende Entrauchungsflügel für den Rauch- und Wärmeabzug im Brandfall genutzt.
Die perfekte Umsetzung individueller Lösungen
Schon die Dimension der Stockwerke – und damit auch die der Dreiecke – bedingt eine Höhe der dafür benötigten Trapezfensterflügel von rund vier Meter. Um eine geometrische Form aus Glas und Stahl mit diesen Abmessungen und einem entsprechenden Gewicht zuverlässig automatisiert zu bewegen, bedarf es einer kraftvollen, individuell anpassbaren Systemlösung für den Rauch- und Wärmeabzug.
Die Hübler Sicherheit und Service GmbH hat hier in enger Zusammenarbeit mit dem Fassadenbauer App die ideale Lösung entwickelt. Besondere Architektur? Besondere Lösungen!
D+H Partnerunternehmen wie die Firma Hübler zeichnen sich durch ihre besondere Nähe und gute, gewachsene Beziehungen zu ihren Kunden aus. Diese persönlichen Beziehungen begründen den Erfolg der D+H Gruppe. Ganz besonders wenn es darum geht, die richtigen Produkte für eine optimale Rauch- und Wärmeabzugslösung zu identifizie en und zu installieren.
Auch die Techniker und Ingenieure im technischen Vertrieb der D+H Gruppe kennen die Bedürfnisse der Verarbeiter in der Ausschreibungsphase ganz genau. Sie sind aber auch nachdem eine Ausschreibung gewonnen wurde noch jederzeit zur Stelle. Mit viel Routine sorgen die Experten dafür, dass selbst komplexe Architektenentwürfe – mit oft hohem technischen Anspruch – mit den Anforderungen an einen normgerechten Rauch- und Wärmeabzug in Einklang kommen.
Das Ergebnis der intensiven Zusammenarbeit in Heilbronn war eine individuelle Rauch- und Wärmeabzugslösung mit 16 dreieckigen Nachströmöffnungen, die sich harmonisch in die außergewöhnliche Architektur der experimenta einfügen.
Geprüfte Sicherheit unter der Lupe: RWA-Konformität im größten Science Center Deutschlands
Wenn es wie bei der experimenta um sichere Rettungswege für Hunderte von Menschen geht, muss der entsprechende Rauch- und Wärmeabzug gewährleistet sein. Dafür gilt es, Normen zu erfüllen.
In Gebäuden mit hohem Publikumsverkehr sind beim Brandschutz umfassende rechtliche Vorgaben zu beachten. Entsprechend ist gerade für solche Gebäude ein optimales Brandschutzkonzept zu entwickeln. Sind z.B. in Deutschland Räume vorgesehen, die einzeln oder insgesamt mehr als 200 Personen fassen, ist die Versammlungsstättenverordnung umzusetzen, die die Anforderungen an die Rauchableitung definiert. Als Teilaspekt des Brandschutzes unterliegen Rauch- und Wärmeabzugsanlagen den baurechtlichen Vorgaben der jeweiligen Nation.
Gewöhnlich leiten im Brandfall natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte heiße Rauchgase über eine aerodynamisch wirksame Entrauchungsfläche ab. So werden rauchfreie Bereiche in Bodennähe und in Flucht- und Rettungswegen sichergestellt. Die wesentlichen Komponenten einer Entrauchungsanlage benötigen sicherheitstechnische Zertifikate. Für jedes Bauprodukt dieser Anlage muss deshalb bei einer notifizierten Stelle nachgewiesen werden, dass es die Anforderungen bestimmter Leistungsklassen der jeweiligen europäisch harmonisierten Prüfnorm der Normenreihe EN 12101 erfüllt.
Die Anforderungen sind innerhalb Europas je nach Land, Gebäudenutzung und gemäß der geltenden Normenreihe EN 1 21 01-1 bis 1 21 01-1 0 geregelt. Wegen fehlender lokaler Normen werden die Vorgaben der EN-Norm allerdings an vielen Stellen der Welt – teilweise auch als ISO-Norm – herangezogen.
Im Neubau der experimenta war keine natürlich wirkende Entrauchungsanlage möglich. Für Sicherheit in den Ausstellungsräumlichkeiten sorgt dort eine maschinelle Rauch- und Wärmeabzugsanlage mit den von D+H Produkten automatisierten Zuluftöffnungen.
Im Brandfall werden Rauch- und Wärme mittels Entrauchungsventilatoren aus dem Gebäude gesaugt. Gleichzeitig strömt über die großen, dreieckigen Öffnungen eine vergleichbare Menge Frischluft nach. Ganz gleich ob natürlich oder maschinell: Die normativen Anforderungen an Entrauchungsanlagen für komplexe Gebäude sind meist sehr umfassend und variieren je nach Land. Doch gerade bei diesen hohen Erfordernissen können Sie vom technischen Know-how von D+H und seinen Partnern profitieren
Maik Schmees, CTO der D+H Mechatronic AG, ist als Chairman der ISO/TC 21/SC 11 der Experte für Normen rund um den Rauch- und Wärmeabzug aus Gebäuden.
"Wir haben weit mehr als 50 Projekte zusammen gestemmt."
Der Fassadenbauer Rupert App GmbH & Co. war mit der Hübler Sicherheit und Service GmbH sowie D+H auch am Bau der experimenta beteiligt. Im Interview spricht Bernd Einsiedler, Projektleiter bei Rupert App, über Hürden, Ausdauer und Auszeichnungen.
Herzlichen Glückwunsch, Herr Einsiedler! Mit der Fassade der experimenta in Heilbronn haben Sie unlängst den Deutschen Metallbaupreis 2020 gewonnen.
Ja, das stimmt – und das macht uns schon ein wenig stolz. Unser Team und unsere Partner haben in Heilbronn aber auch wirklich hervorragend zusammengearbeitet. Da hat am Ende einfach alles gepasst.
In der umlaufenden Raumspirale waren Nachströmöffnungen für den maschinellen Rauchabzug im Gebäude zu schaffen. Durch die gegebene Struktur unserer Fassade mussten wir dazu insgesamt 16 Öffnungsflügel in acht auf der Spitze stehende Dreiecke einplanen. Wir sprechen hier von Flügelmaßen mit etwa 2,5 Meter Breite und rund 4,6 Meter Höhe, bei einem Flügelgewicht von fast 1,5 Tonnen.
Absolut! Wir haben nach unzähligen Versuchen, zusammen mit der Firma Hübler, eine perfekte Antriebs- und Verriegelungslösung für die verstärkten Fensterprofilrahmen der Forster Profilsysteme AG aus Arbon in der Schweiz gefunden. Tatsächlich ist es uns gelungen, diese mächtigen Öffnungsflügel mit jeweils nur einem D+H Kettenantrieb der Serie CDP zu bewegen und mit jeweils nur zwei D+H Verriegelungsantrieben sicher geschlossen zu halten.
Bei der Planung waren die Geometrie, die Größe und das damit verbundene Flügelgewicht echte Knackpunkte. Aber auch in der Fertigung mussten alle ganz genau hinsehen, damit bei der Montage der Antriebe auf den verstärkten Profilrahmen die sehr engen Toleranzen eingehalten werden konnten. Standardbefestigungen waren bei diesem Projekt nämlich nicht realisierbar und die Mitnehmer der Verriegelungsantriebe mussten komplett neu konstruiert werden. Ansonsten wäre es nicht zu schaffen gewesen, diese enormen Dreiecksflügel wieder sauber und sicher automatisiert zu schließen.
Seit Jahrzehnten vertrauen wir auf die Spezialisten der D+H Gruppe. Bei Fassadenprojekten mit komplexen Öffnungselementen für den Rauch- und Wärmeabzug wissen wir, an wen wir uns wenden müssen. In Heilbronn standen uns mit Thomas Klaus von Hübler sowie Ronald Schwan und Dimitrij Moor von D+H einmal mehr vertraute Experten zur Seite.
„Unsere Stärke ist die Umsetzung von Sonderlösungen.“
Thomas Klaus, Vertriebsleiter im Ulmer Büro des langjährigen D+H Partners Hübler Sicherheit und Service GmbH
Die als General Construction Manager und DGNB-Auditor an der experimenta planende Drees & Sommer AG war bei der Inbetriebnahme der RWA-Anlage von dieser gemeinschaftlich entwickelten Lösung mehr als überzeugt und hat den D+H Partner Hübler mit der Wartung der Antriebe und Trapezfenster beauftragt.
